3. Rang in Grindelwald

Die Urner Mountainbikerin Nadia Walker fährt beim Rennen in Grindelwald trotz „Plattfuss“ auf den sehr guten dritten Platz. Mit diesem Ergebnis festigt sie ihren zweiten Rang in der Gesamtwertung der Swiss Bike Marathonserie.

Die anspruchsvolle Strecke über die Langdistanz mit Start und Ziel in Grindelwald führt über 88 Kilometer und 3‘900 Höhenmeter. Nebst der grossen Scheidegg (1‘962m.ü.M.) und der First (2‘167 m.ü.M.) gilt es auch noch die kleine Scheidegg (2‘061 m.ü.M.) zu überwinden. Bei nasskaltem Wetter nahmen knapp 1‘000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Rennen inmitten einer imposanten Bergkulisse unter die Räder. Nadia Walker startete mit der Zielsetzungen, sich einen Podestplatz zu erkämpfen.

Unmittelbar nach dem Start folgte der lange Aufstieg auf die grosse Scheidegg bzw. auf die First. Nadia Walker startete nicht allzu schnell, hatte sie doch Respekt vor der bevorstehenden Aufgabe. Die Altdorferin konnte in den vergangenen Wochen gut trainieren, da sie seit Ende Juni keinen Marathon mehr absolvierte, wusste sie allerdings nicht recht, wo sie im Vergleich mit ihren direkten Konkurrentinnen stehen würde. Die grosse Scheidegg passierte Walker auf Rang 4 knapp 1.5 Minuten hinter Cornelia Hug und Michelle Wittlin. Die Topfavoritin Milena Landtwing hatte sich wie erwartet bereits knapp vier Minuten vom Rest des Feldes abgesetzt.

Nadia Walker fuhr ihren angeschlagenen Rhythmus weiter und passierte die First immer noch auf Rang vier. In der Abfahrt konnte sie die Drittplatzierte Wittlin überholen. Die steile Schleife über das Feld und die Bussalp und wenig später die technisch anspruchsvolle Abfahrt meisterte die Wheeler-Fahrerin problemlos. Kurz danach der Schreckmoment: Walker erwischte vermutlich einen spitzen Stein und erlitt einen Hinterraddefekt. Das Wechseln des Schlauches gestaltete sich aufgrund der Wetterverhältnisse und des stark verschmutzen Materials schwierig. Die Urnerin verlor einige Minuten und fiel auf Rang vier zurück. Der Defekt kostete auch im weiteren Rennverlauf zusätzliche Zeit, da der Reifen Luft verlor und Walker mehrmals nachpumpen musste.

Nach 45 Rennkilometern folgte der sehr steile Anstieg „Bort“, bei welchem es auf 2.5 Kilometern satte 300 Höhenmeter zu überwinden gilt. Walkers Plan funktionierte bis anhin perfekt. „Mein Ziel war es, in der ersten Rennhälfte besonders gut auf die Verpflegung zu achten und nicht gleich in den ersten Anstiegen alle Körner zu verpuffen, denn ich wusste, dass es ein hartes und langes Rennen geben würde. Im Bort-Aufstieg merkte ich, dass ich bis jetzt alles richtig gemacht hatte. Ich konnte ein schnelles Tempo fahren und hatte, im Vergleich zu anderen Fahrerinnen keine Mühe im steilen Anstieg“. Dies zahlte sich auch rangmässig aus. Nadia Walker passierte den Kulminationspunkt als Dritte.

Es folgte ein coupierter Abschnitt, mit vielen technisch kniffligen Abfahrten, bevor es bei Kilometer 60 nochmals richtig „zur Sache“ ging. Der 10 Kilometer lange und mit 1‘000 Höhenmetern gespickte Anstieg auf die kleine Scheidegg forderte den Fahrerinnen nochmals alles ab. Vor allem auf dem letzten Drittel der Steigung mussten zahlreiche steile Rampen und eine längere Laufpassage bewältigt werden. Nadia Walker konnte auch auf diesem Streckenabschnitt den Rhythmus hoch halten. „Ich habe mich mental gut auf dieses Stück eingestellt. Klar musste ich im obersten Teil richtig auf die Zähne beissen, aber ich kam zum Glück ohne grössere Krise durch“. Nach der letzten Abfahrt hinunter in den „Grund“ folgte der kurze Schlussanstieg hinauf ins Dorf Grindelwald. Nach 6 Stunden und 27 Minuten überquerte Nadia Walker die Ziellinie schliesslich als sehr gute 3. Platzierte. In der IXS-Gesamtwertung belegt sie hinter Leaderin Milena Landtwing weiterhin den ausgezeichneten zweiten Platz.

„Für mich ist heute, mit Ausnahme des Defektes, alles perfekt gelaufen. Die Erstplatzierte Milena Landtwing ist momentan eine Klasse für sich. Ich konnte ein starkes Rennen zeigen und bin mit dem 3. Rang sehr zufrieden. Vom Start bis ins Ziel konnte ich meinen Rhythmus hoch halten und kam ohne grosse Schwierigkeiten über die Runde. Meine Form stimmt und ich freue mich auf die kommenden Herausforderungen.“