Das Iron Bike Race in Einsiedeln ist traditionell der Saisonabschluss der Bike-Marathon Rennen in der Schweiz. Knapp 1‘700 Bikerinnen und Biker nutzten die guten äusseren Bedingungen und starteten über eine der drei angebotenen Strecken (53 km / 77 km / 101 km). Nadia Walker startete in diesem Jahr auf den Langdistanzstrecken, nachdem sie in den vergangenen drei Jahren (2011, 2012, 2013) jeweils die Mitteldistanz-Serie gewonnen hatte. Somit galt es für sie 101 Kilometer und 3‘600 Höhenmeter zu bewältigen.
Bereits im ersten Anstieg Richtung Etzel schlugen Esther Süess und Milena Landtwing ein hohes Tempo an. Nadia Walker konnte dieses Tempo nicht ganz mitgehen und versuchte in der Folge ihren eigenen Rhythmus zu finden. „Ich fühlte mich am Anfang des Rennens nicht ausserordentlich gut. Neben Süess und Landtwing musste ich auch Florence Darbelley passieren lassen. Meine Beine waren schwer und wollten nicht wirklich rund drehen. Erst als es von der Sattelegg in die steilen Rampen ging, fühlte ich mich besser. Nun konnte ich vor allem im Anstieg nach Wisstannen und später auf den Spirstock mein Tempo erhöhen.“ Den zwischenzeitlich auf 7 Minuten angewachsenen Rückstand auf den dritten Rang konnte Nadia Walker auf dem letzten Streckenabschnitt stetig verkleinern. Schliesslich schloss sie im letzten Aufstieg (5 Kilometer vor dem Ziel) zu Florence Darbellay auf. „Ich war sehr überrascht, als ich Darbellay plötzlich vor mir sah. Bei der letzten Verpflegungsstelle in Alpthal (10 Kilometer vor dem Ziel) hatte ich noch drei Minuten Rückstand. Ich merkte, dass ich schnell unterwegs war, jedoch habe ich nicht mehr an einen Podestplatz geglaubt. Als ich aber sah, dass Florence Darbellay extrem Mühe hatte und nicht mehr wirklich schnell unterwegs war, wusste ich, dass ich es schaffen kann.“ Als umjubelte Drittplatzierte erreichte Nadia Walker schliesslich nach 5 Stunden und 44 Minuten das Ziel in Einsiedeln hinter den beiden Spitzenathletinnen Esther Süess und Milena Landtwing.
Die Saison der Urner Marathon-Spezialistin verlief ausgesprochen erfolgreich. Bei 4 der 6 IXS-Cup Rennen fuhr Nadia Walker aufs Podest. In der Gesamtwertung erreichte die Urnerin schliesslich den sehr guten 2. Rang und dies gleich bei ihrem ersten Jahr auf der Langdistanz. „Ich kann auf eine äusserst gelungene und erfolgreiche Saison zurückblicken. Meine Saisonziele habe ich alle erreicht. Der 2. Rang in der IXS-Gesamtwertung ist für mich ein grosser Erfolg. Insgesamt konnte ich drei Siege und 5 weitere Podestplätze feiern. Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr war sicher der Sieg am Grand Raid in Grimentz. Um diese Ziele zu erreichen, habe ich hart trainiert. Umso mehr freue ich mich, dass sich die Arbeit ausbezahlt hat.“ Mit dem Rennen in Einsiedeln beendet Nadia Walker ihre Saison. Bevor das Aufbautraining für die kommende Saison in Angriff genommen wird, steht in den nächsten Wochen in erster Linie die Erholung im Zentrum „Ich freue mich auf eine etwas ruhigere Zeit ohne geregeltes Training. Ich werde nun meinem Körper genügend Zeit für die Regeneration geben. Die Saison war hart und hat viel Substanz gekostet. Trotzdem freue ich mich schon heute auf die kommende Saison.“