Urner Radballer gewinnen WM-Silber

Am vergangenen Wochenende fand in Malaysia, in Johor Bahru, die Hallenradsport Weltmeisterschaften statt. Mit dabei waren hier auch die beiden Urner Radballer, Roman Schneider und Dominik Planzer. Der Auftakt zur Weltmeisterschaft war am vergangenen Freitag, 20. November, bei der Eröffnungsfeier.



Danach kam es für die Radballer bereits zum ersten Spiel der Weltmeisterschaft: Die Urner trafen dabei auf die Belgier. Hier war die Sache sehr klar – Roman Schneider und Dominik Planzer traten dabei sehr abgeklärt und sicher auf und konnten sich somit den ersten Sieg mit 7:1 sichern. Nach diesem klasse Auftakt war dann auch schon der erste Tag der WM vorbei.

Am Samstagmorgen fand dann schon der erste Klassiker statt: Deutschland gegen Schweiz. Die Urner alles im Griff und konnten mit 3:0 in Führung gehen. In der zweiten Halbzeit gelang den Deutschen dann etwas mehr, doch Schneider/Planzer blieb standhaft und liess nicht nach mit ihrer Leistung. Darum stand nach 14 Minuten immer noch 3:1 für die Schweizer. Im zweiten Spiel des Tages trafen Roman Schneider und Dominik Planzer dann auf Tschechien: Auch hier hatten die Urner alles im Griff und konnten auch dieses Spiel sehr klar für sich entscheiden (8:2).

Direkter Halbfinaleinzug

Die Schweizer wollten weiter ihre Ungeschlagenheit wahren und setzten dies auch gegen Frankreich um. 5:0 gewinnen sie auch dieses Spiel – somit war der Samstag gelaufen und Roman und Dominik konnten sich ausruhen für den letzten Spieltag der WM. Dabei wartete noch der letzte Gegner aus Österreich – diese zwei Teams machten dann untereinander den Gruppensieg aus.

Am Sonntagmorgen kam es dann noch zu diesem äusserst spannenden Spiel – der Sieger aus diesem Spiel qualifiziert sich bereits für den Halbfinal. Zu Schweizer Zeit am Morgen früh um 2.30 startete das Spiel gegen die noch Weltmeister. Dabei konnten die Altdorfer mit 1:0 in Führung gehen, doch die Gegner zogen gleich mit. Vor der Pause konnten die Urner noch mit 2:1 in Führung gehen und den Vorsprung in die Pause sichern. Danach war fast nur noch Schneider/Planzer am Drücker – und konnten bis zum klaren 6:1 erhöhen. In diesem Spiel konnten die beiden rund drei Eckbälle verwerten. Mit diesem Sieg konnten sie sich an die Spitze der Tabelle setzen und qualifizierten sich gleich für den Halbfinal. Österreich sicherte sich den 2. Rang nach den Vorrunden-Spielen, darauf folgte Deutschland, Frankreich, Belgien und am Schlusslicht Tschechien.

Darauf spielten Österreich gegen Belgien und Deutschland gegen Frankreich – die jeweiligen Sieger qualifizierten sich direkt für den Halbfinal und die Verlierer der beiden Partien konnten nochmals gegeneinander spielen, wobei dann der Sieger noch in die Halbfinals rückt. Österreich besiegte Belgien mit 7:5 und rückte somit direkt ins Halbfinale. Bei den Deutschen und den Franzosen kam es gar zum Penaltyschiessen, welches Frankreich für sich entschied. Beim Spiel zwischen Deutschland und Belgien stellte sich dann noch der Halbfinal-Gegner der Schweiz heraus. Hier sicherte sich Deutschland den Sieg. Somit kam es zu den beiden Halbfinals Österreich gegen Frankreich und Schweiz gegen Deutschland.

Knappe Halbfinalentscheidung

Beim ersten Halbfinal zwischen Österreich und Frankreich war die Sache relativ klar: die Weltmeister von 2014 gewannen gegen Frankreich mit 6:1. Doch der zweite Halbfinal zwischen Deutschland und der Schweiz stellte sich als sehr spannend heraus – man hatte das Gefühl dass den Urnern die längere Pause nicht so gut tat und sie Mühe hatten in den Tramp zurückzufinden. Zu Beginn konnten sie die Führung übernehmen, dank Roman Schneider der einen Schuss abfing und den Ball ins Tor kickte. Doch vor der Pause gelang den Deutschen noch den 1:1-Ausgleich. Roman Schneider stellte sich als „Man of the Match“ heraus, da er zwei Penalties der Deutschen abwerte. Diese Paraden brauchte es unbedingt. Nach längerer Zeit gelang dann den Schweizer doch noch der 2:1-Führungstreffer mithilfe eines Schuss durch das Trettlager. Roman Schneider und Dominik Planzer konnten dann die Führung über die Zeit hin sichern und sich somit den Finaleinzug sichern nach dieser spannenden und von beiden Seiten eher zurückhaltenden Partie.

Spannender Final

Nach den Halbfinalspielen stand also die Finalpaarung: Österreich gegen die Schweiz – wie bereits im vergangenen Jahr. Beide Teams wollten nun unbedingt ganz nach oben. Das Spiel gestaltete sich zu Beginn als sehr spannend. Die Schweizer konnten schon früh in Führung gehen. Kurz darauf erhielt dann Österreich einen Penalty, welchen sie sicher verwerteten. Doch die Schweizer konnten erneut in Führung gehen und spielten eine sehr tolle Partie. Den Gegnern gelang bereits wieder den Ausgleich bei einem Eckball. Doch kurz vor der Pause konnten die Urner nochmals mit 3:2 in Führung gehen und diesen auch in die Pause retten. Nach dieser äusserst spannenden ersten Hälfte war man gespannt wie es weiter ging. Kurz nach dem Wiederanpfiff konnten die Österreicher ausgleichen. So weiter ging es bis zum 4:4 und mit dem nächsten Tor entschied sich dann der Weltmeister. Leider fiel dieses Tor zugunsten der Österreicher. Somit siegten diese mit 5:4 gegen Roman Schneider und Dominik Planzer. Diese mussten sich erneut nach den letzten beiden Jahren mit der Silbermedaille zufrieden geben.

Weitere Medaillen für die Schweiz

Nicht nur im Radball konnten sich die Schweizer Nationalmannschaft Medaillen sichern. Am Freitag sicherte sich Lukas Burri und Fabienne Hammerschmidt die Bronzemedaille beim Zweier Kunstrad Mixed – nach zwei toll gefahren Küren. Weiter konnten sich auch im Zweier Damen Fabienne Gamper und Rahel Nägele die Bronzemedaille sichern.

Urner Fans überall

Die Urner Fans sorgten wie immer auch in der fast leeren Arena noch für Stimmung in der Halle. Mit ihrem grossen Urner Fahnen geschmückt führten sie ihr Team bis zur Silbermedaille. Doch auch die Daheimgebliebenen mussten nicht auf Resultate warten – sie konnten jeweils dank Livestream auch mit dabei sein. Die Urner Fans in Altdorf trafen sich jeweils und veranstalteten ein Public Viewing, welches bis zum Schluss äusserst gut besucht und vor allem auch mit viel Spannung gesegnet war.

Melanie Mörth mit toller Kür

Auch Melanie Mörth war in Malaysia mit dabei – sie startete aber für Österreich. Melanie Mörth sicherte sich mit einer schönen Kür den guten 7. Schlussrang.