Urner sind Vizeweltmeister

Am 2. Dezember, startete in Stuttgart die 80. Hallenradsport Weltmeisterschaft im Kunstrad und Radball. Mittendrin dabei die beiden Urner Radballer Roman Schneider und Dominik Planzer. Unterstützt wurden sie von Trainer Thomas Marty, Coach Christian Bär und rund 100 mitgereisten gelben Fans.

Freitag um 18.30 Uhr wurde die WM mit einer Feier eröffnet – später hatten dann die Urner bereits ihren ersten Einsatz. Gegen Belgien hatten sie ihr Auftaktspiel. Schneider/Planzer zeigten eine gute Leistung und dominierten das Spiel – nach 14-Minuten-Spielzeit war das Endresultat 5:0 für die Schweiz. Somit war der Freitag bereits für die Urner Radballer vorbei und die ersten 3 Punkte konnten sicher auf das Konto verbucht werden.

Vorrundenspiele am Samstag

Am Samstagvormittag ging es dann wieder weiter für die Radballer. Zu Beginn wartete auf das Team von Trainer Thomas Marty und Coach Christian Bär das Heimteam, Deutschland. Das Spiel war sehr ausgeglichen und es war eine spannende Partie, doch zuletzt reichte es doch nicht für den Sieg aus Urner Sicht. 1:3 mussten die Schweizer das Spiel gegen Deutschland aus der Hand geben. Somit hiess es im dritten Spiel dieser WM unbedingt einen Sieg einzufahren gegen das eher schwächere klassierte Frankreich. Das setzten Roman Schneider und Dominik Planzer dann auch dementsprechend um – Frankreich spielte zwar gut, aber die Urner spielten besser. 4:2 gewann die Schweiz dann dieses Spiel gegen Frankreich. Etwas später folgte für die Schweiz dann noch das Spiel gegen Tschechien. Die Tschechen zeigten eine gute Partie und bei den Schweizern war der ganze Tag schon etwas der Wurm drin und der Ball wollte nicht wirklich rollen. Die Partie war sehr spannend, doch zum Schluss siegte Tschechien in diesem Spiel (4:3) – die Urner mussten also ihre zweite Niederlage in Kauf nehmen. Um 21.00 Uhr am Abend fand dann für den Samstag noch das letzte Radball-Spiel im Tempel der Porsche-Arena statt: Zwischen dem Weltmeister und dem Vizeweltmeister. Die Schweizer trafen also auf Österreich. Doch auch hier wollte es nicht wirklich laufen für Schneider/Planzer. Nach einigen Gegentoren mussten sie öffnen und es regnete noch einige Tore von Österreich. Zum Schluss siegte Österreich gegen die Schweiz mit 9:3.

Somit waren die Vorrundenspiele nun zu Ende – jeder hat gegen jeden gespielt. Die Rangliste sah dann folgendermassen aus: Auf dem 1. Rang war klar Österreich mit 15 Punkten, dahinter folgte Deutschland mit 12 Punkten und die Schweiz mit 6 Punkten – Tschechien lag auf dem 4. Platz auch mit 6 Punkten, aber dem schlechteren Torverhältnis. Frankreich (5. Platz) und Belgien (6. Platz) machten den Abschluss der Tabelle. Der Modus besagt, dass nun der Zweitplatzierte gegen den Fünftplatzierten spielt, also Deutschland gegen Frankreich, und der Sieger davon kommt in den ersten Halbfinal. Zudem spielen der Dritt- und Viertplatzierte gegeneinander (Schweiz gegen Tschechien) und auch hier wird der Sieger in den ersten Halbfinal einziehen. Die beiden Sieger davon ziehen also gleich in den Halbfinal – die Verlierer davon spielen noch gegeneinander und der Sieger spielt dann im zweiten Halbfinal gegen Österreich (Erstplatzierte). Belgien wird ein Relegationsspiel gegen Japan bestreiten, wobei es um den Verbleib in der Gruppe A geht.

Neuer Tag – Neues Spiel

Ein neuer Tag war angebrochen – es war Sonntag. Die beiden letzten Tage konnte man vergessen, denn die besten fünf Teams haben alle noch Chancen auf den WM-Titel. Die Schweizer trafen in ihrem ersten Spiel am Sonntag auf Tschechien – in der Vorrunde mussten sie hier eine Niederlage einstecken, doch dieses Mal traten Roman Schneider und Dominik Planzer ganz verändert auf. Sie fanden endlich zu ihrem richtigen, kreativen und schnellen Spiel zurück. Die beiden Urner spielten sehr souverän und vor allem auch spektakulär – die Tschechen spielten gut, aber fanden kein Rezept gegen die Schweizer. Zum Schluss siegte Schneider/Planzer dieses Mal klar mit 6:2. somit waren die beiden für den ersten Halbfinal qualifiziert – Hier trafen sie auf Deutschland, denn diese siegten zuvor gegen Frankreich. In der Vorrunde mussten die Urner gegen Deutschland noch eine Niederlage in Kauf nehmen, nun war aber alles anders, denn es ging um den Einzug ins Finale. Schneider/Planzer zeigten erneut ein grossartiges Spiel, auch Deutschland zeigte eine gute Leistung. Die Urner schafften immer wieder die Führung, doch Deutschland liess nicht nach und kämpfte weiter. Die Schweizer spielten aber sehr sicher und liessen sich nicht aus der Ruhe bringen und siegten zum Schluss gegen Deutschland mit 6:5. Somit schafften Roman Schneider und Dominik Planzer ein weiteres Mal den Einzug in den Final und hatten bereits die Silbermedaille auf sicher. Doch die Schweizer waren heiss auf mehr…

Nervenaufreibendes Finale

Ein weiteres Mal trafen im Final Österreich auf die Schweiz – Weltmeister gegen den Vizeweltmeister. Das Spiel war sehr spannend und es gab sehr viele Tore. Das erste Tor konnten zwar die Österreicher erzielen, doch kurze Zeit später schafften die Schweizer den Ausgleich durch einen Eckball. Dann konnten die Schweizer das erste Mal in Führung gehen, erneut durch einen Eckball und die Porsche-Arena mit den vielen gelben Fans bebte. Danach konnte Dominik Planzer beim Angriff von Österreich den Ball erobern und traf das leere Tor der Österreicher – somit konnten die Schweizer die Führung ausbauen zum 3:1. Den Österreichern gelang vor der Pause noch das 2:3 durch einen flach ausgeführten Eckball. Kurz vor Schluss führte ein Foul auf Schweizer Seite gar noch zu einem 4 Meter – dieser parierte aber Torhüter Roman Schneider souverän und somit konnten die Schweizer mit einer 3:2 Führung in die Pause gehen. Die Mischung bei den Schweizern stimmte: Roman Schneider schaffte im Tor unglaubliches und hielt viele wichtige Bälle – Dominik Planzer war auf dem Feld flink und schnell und eroberte viele Bälle.

Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte hatten die Schweizer zwei Eckbälle, diese konnten sie aber beide nicht verwerten. Daraufhin erzielte aber Österreich erneut einen flachen Eckball und schaffte den Ausgleich (3:3). Doch gleich im Gegenangriff erzielte Dominik Planzer ein Tor und stellte die Schweizer Führung wieder her. Doch rund eine Minute später gab es wieder aufgrund eines Fouls einen 4 Meter – dieses Mal konnte Österreich diesen Treffer verwerten zum 4:4-Ausgleich. Die Schweizer waren sehr bemüht und zeigten ein grossartiges Spiel – dieses wurde dann auch belohnt, den Roman Schneider konnte den nächsten Führungstreffer erzielen, indem er den gegnerischen Torhüter gekonnt überlistet. 5:4 lagen die Schweizer in Führung, doch es waren noch 4 Minuten zu spielen. Doch Österreich gelang erneut den Ausgleichstreffer. 55 Sekunden vor Schluss gelang ihnen gar noch den 6:5-Führungstreffer durch einen Eckball. Für die Schweizer war danach nichts mehr zu holen, denn die Österreicher machten alles dicht und verwahrten den Ball sicher. Somit wurde Österreich ein weiteres Mal Weltmeister mit einem 6:5-Sieg gegen die Schweiz. Bronze gewinnt Deutschland.

Roman Schneider und Dominik Planzer zeigten den gesamten Sonntag eine grossartige und spektakuläre Leistung. Trainer Thomas Marty und Coach Christian Bär erreichten mit ihren beiden Spielern eine tolle Leistung, denn am Sonntag waren die beiden wie ausgewechselt. Klar war die Enttäuschung nach dem tollen Finalspiel gross, doch man hat die Silbermedaille gewonnen, was eine fantastische Leistung ist. Die Schweizer wurden von den vielen Urner Fans würdig gefeiert.

Weitere Medaillen für die Schweiz

Auch im Kunstrad waren die Schweizer erfolgreich. Im Viererkunstrad konnten die Schweizer gar den Weltmeister-Titel holen. Zudem gewannen im Zweier-Kunstrad der Frauen Fabienne Gamper und Rahel Nägele die tolle Bronzemedaille.

Auch Melanie Mörth, die für Österreich gefahren ist, hat eine tolle Kür gezeigt. Sie konnte sich den tollen 5. Schlussrang sichern.

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